Neue Geschichtsidee. Hier ein paar Ausschnitte:
Ich sah zu wie er mit einer missmutigen Miene die Gurke in gleich große Scheiben zerschnitt. Fasziniert sah ich auf das Messer. Ich war jeden Augenblick darauf gefasst das er sich verletzen würde. Doch er tat dies nicht. Er war nun einmal nicht wie ich. Sein verachtender Blick fiel auf mich. Hätte ich nicht so mittleid erregend im Regen gestanden hätte er mich nicht mit genommen. Das hatte er gesagt. Ich schob mir mein blondes, noch leicht nasses Haar über die Schulter. Natürlich, er war nach wie vor unfreundlich zu mir gewesen, aber er hatte mir alles gegeben was ich brauchte. Eine Joginghose die mir sogar passte, einen dicken Pulli der wohl von ihm stammte und ein Handtuch in dem ich meine Haare hatte einwickeln können. Und jetzt machte er essen. Dafür das ich ihn so beleidigt hatte war das mehr als ich verdient hatte. Es war das Problem was ich hatte. Das ich das Mädchen war was alle beleidigen 'musste'. Das absolute It-Girl. Ich hatte als erstes angefangen mich zu schminken, früher in der sechsten Klasse, nur um die Anführerin einer Clique zu sein. Und es hatte geklappt. Doch schnell hatte ich bemerkt das ich das tuen musste was die anderen auch taten. Um beliebt zu sein, um weiter Cliquenführer zu sein, um nicht beleidigt zu werden, um nicht mit Kreide beworfen zu werden. Sie sahen alle zu mir auf, und doch gab es welche die über mir standen. Somit hatte ich mich immer perfekt aufstylen müssen. Es war nichts freiwilliges gewesen. Aber so war ich eine der beliebtesten gewesen. Doch dafür hatte ich viel tuen müssen. Jeden Tag stand ich gut 2 Stunden vor dem Spiegel, ich hatte schon mit 9 Typen geschlafen, mit 4 davon hatte ich es gar nicht tuen wollen und ich musste gegen bestimmte Leute vorgehen. Ich machte ihnen schon mit meiner Anwesenheit das Leben zur Hölle. Und weil ich sie böse ansah warfen die anderen Sachen nach diesen Personen und zerbrachen deren Eigentum. ich hatte es immer gemein gefunden. Aber ich hatte immer Angst gehabt mich gegen so etwas zu stellen. Angst davor alleine zu sein. Und so war es auch mit Eric, der dort vor mir stand und mir half. Patsituation. Er sah keineswegs schlecht aus, er hatte eine tolle Figur und wohl den komischten Charackter den man haben konnte. Noch dazu waren seine Eltern fast immer weg da sie arm waren. Dadurch das er sich für ein Mädchen mit zottigen Haaren eingesetzt hatte war er ebenso ein Einzelgänger geworden wie die anderen. Ich hatte damals zu ihm aufgesehen, auch wenn ich gewusst hatte das ich ihn genauso behandeln müsste wie die anderen. Weiterhin starrte ich auf seine Finger die das Küchenmesser schwangen als ob es das leichteste der Welt wäre. Er war arm und konnte kochen, ich war reich und konnte es nicht. Das tat alles mein hausmädchen. ich hatte so etwas nicht nötig. "Seh nicht auf meine Finger als wären sie vergoldet." Seine schneidende Stimme riss mich aus meinen Gedanken heraus. Was sollte ich sagen? Mir viel nichts ein also blieb ich stumm. Er legte das Messer weg und wischte sich die Hände an einem Tuch ab. "Was ist? Ist es unter deiner Würde mit mir zu sprechen?" Wohl die falsche Reaktion meinerseits. Ich schluckte um den Klos in meinem Hals wegzukriegen, doch es brachte rein gar nichts. Ich konnte ihn nur ansehen, und da wurde mir klar, er hasste mich. Oh, wie hilfsbereit war er nur? Seiner größten Feindin zu helfen. Man sollte sich an ihm ein Beispiel nehmen. Beziehungsweise ich. Ich versuchte den Mund aufzumachen, einen Ton herauszubringen, doch ich scheiterte. Seine dunkelblauen Augen fixierten jede meiner Bewegungen. "Anscheinend." Er wand sich ab als würde ihm das reichen. Betrübt sah ich auf den gefliesten Küchenboden. "Ich weiß, das ich frage wird dich wahrscheinlich kränken, aber wieso läufst du voller Panik draußen im Regen rum und springst vor ein Auto?" Ich versuchte meine Stimme wieder zu finden. "Hör auf." Es war nur ein Krächzen aber immerhin. "Was? Du kannst ja doch reden." Seine ganze Haltung strahlte Feindseligkeit aus, aber ein höhnisches Grinsen war nicht auf seinen Lippen zu finden, wie ich es vermutet hatte. "Nein, hör auf mich so... zu demütigen." Sein Blick blieb noch einen Moment auf mir ruhen. Dann sah er weg und briet ein Stück Fleisch in einer Pfanne. Nach einer Weile durchbrach er die Stille. "Siehst du wie es ist?" Ich musste nicht fragen was er meinte. Ich wusste wieso er so zu mir war, und das er es genoss mir meine Taten heimzahlen zu können. Ich machte einfach gar nichts. Ich hatte nicht das Recht hier zu bleiben. Ich sollte gehen. Langsam stand ich auf. "Ich gebe dir die Sachen irgendwann zurück." Damit drehte ich mich um, ging auf die Tür zu. Ich wusste nicht einmal ob er mich gehört hatte, so leise war meine Stimme gewesen. Ich drückte die schwere Türklinke herunter, hatte für einen Augenblick die irrsinnige Hoffnung er würde mich bitten zu bleiben. Als ich die Tür hinter mir schloss wusste ich es war ihm gleichgültig wo ich hin ging. Für ihn zählte das er versucht hatte mir zu helfen. Ich lief die Treppen hinunter, öffnete die Haustür und stand wieder im Regen. Ich hatte meine Sachen vergessen. Unsicher drehte ich mich zurück zu der Tür, traute mich dann jedoch nicht wieder nach oben zu ihm zu gehen. Entschlossen rannte ich auf den Stadtpark. Seine dunkle Aura zog mich förmlich an. Nach hause zurück konnte ich nicht. Also blieb mir nur ein Platz unter einer Brücke. Aber das würde ich durchhalten. Morgen würde ich einfach nicht in die Schule gehen. Während ich rannte spritzte das Wasser was sich auf den Straßen sammelte bis zu mir nach oben. Die Äste der Bäume streckten sich wie Arme nach mir aus. Ich konnte nicht leugnen das mir das alles Angst einjagte. Bald kam die Brücke in Sicht. An sonnigen Sommertagen wirkte sie schneeweiß und rein, doch nun, mitten in einer verregneten Nacht hatte sie eine Grauton der mich abschreckte. Trotz allem ging ich auf sie zu, legte mich auf das trockene Plätzchen unter ihr. Auf dem harten kalten Boden würde ich nicht schlafen können, aber es war besser als bei einem Jungen zu übernachten der einen nicht leiden konnte
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