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Wir begrüßen unseren zweiten Admin: Tanja. Sie wird mich hoffentlich unterstützen und mit mir zusammen das Admin-Dasein genießen - oder eben auch nicht. Zudem wird RWC mal wieder umgestaltet, das könnte jedoch noch etwas dauern.






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#1

Noch kein Name.

in Literatur 12.08.2010 17:19
von Beloved | 72 Beiträge

Die Kälte, die meinen Körper umwaberte und gefangen hielt, ließ mich immer und immer wieder erzittern, sodass ich schon bald glaubte, in dieser Dunkelheit erfrieren zu müssen. Von Heizungen haben die hier anscheinend noch nie gehört, brummte ich in meine Gedanken hinein und versuchte mich umzudrehen, doch hielt die Schelle, die an meiner Hand befestigt war mich von jeder kleinsten Bewegung ab. Gereizt hämmerte ich mit einer Hand gegen die feste Wand aus Stein die mich umgab und keinen einzigen Tropfen Licht in den Raum ließ. Von draußen ertönte ein höhnisches Lachen, dann öffnete sich ein kleiner Spalt in der Tür und ein Augenpaar erschien dort. Ein heller Schein, erzeugt von einer grässlichen Neonlampe schaffte es zu mir hinein und erleuchtete mein Gesicht. Die Person hinter der Tür, die eindeutig als ein Mann zu erkennen war, blickte mir mit seinen dunklen Augen entgegen, musterte mich und schätze mich ab, ehe er die Tür öffnete und sich der ganze Raum mit Licht flutete. Zu gerne hätte ich mir die Hände vor die Augen gehalten, einfach nur um das plötzlich einfallende Licht daran zu hindern mich so schlagartig zu blenden. Aber wieder waren da diese Handschellen, die mich abgrundtief nervten. Sie waren an der Wand befestigt, wodurch mir nicht einmal ermöglicht wurde, auf meinen eigenen Beinen zu stehen. Stattdessen saß ich seit Tagen auf dem unbequemen Boden und fristete mein Dasein in dem dunklen, stinkenden und langweiligem Raum. Der Geruch des Raumes war wohl mit dem Geruch von verbranntem Toast und einem guten Schuss nassen Hund zu vergleichen. Es war ein Wunder, dass ich mich nicht jedes Mal erbrach, wenn ich Luft holte. Der unsanfte Griff von dem großen Mann, der sich mittlerweile vor mir aufgebaut hatte, und mich erneut kritisch musterte, riss mich aus meinen Gedanken und brachte mich in die Realität zurück. Ohne darauf zu achten was ich tat, beugte sich der Mann über mich und löste meine Handschellen brutal von der Wand. Es fühlte sich an als würde er versuchen, meine Arme abzureißen, aber tatsächlich schien er nur eine Verankerung lösen zu wollen. Als diese sich mit einem lauten Krachen lösten, atmete der Wärter auf und zog mich an den Schultern auf die Beine. Vorerst stand ich wackelig und drohte wieder zu fallen, da meine Beine das Gewicht nicht mehr gewohnt waren, aber anstatt mein Gleichgewicht wieder zu finden, musste ich bereits im Eilschritt dem Mann folgen, der mich unbarmherzig vorwärts schob. Meine Hände, die noch immer hinter dem Rücken verschlossen waren, begannen nun zu schmerzen, wo sie nicht mehr eingedrückt und vollkommen unterkühlt an der Wand lehnten. Doch wie ich feststellen konnte, war es außerhalb der Zelle erstaunlich warm und mein Körper begann aufzutauen. „Schnuppere die Luft deines Lebens hier drinnen noch ein wenig. Lange wird es nicht mehr dauern und es ist vorbei, Hexe.“, erklang plötzlich die Stimme des kräftigen Wärters, der mich unbarmherzig nach vorne drückte. Welch eine Beleidigung! Als wäre ich eine Hexe! Diese Menschen waren unwissend und leichtsinnig. Doch während sie glaubten, sie hätten die Kontrolle, wussten wir es besser. Andere Mächte planten bereits den Untergang der Menschen, während diese noch immer dabei waren, die vermeintlichen Hexen zur Strecke zu bringen. Dabei waren diese wohl noch immer die harmlosesten von allen. Und so sehr ich mir auch wünschte, dass ich das dem bemuskelten Mann ins Gesicht klatschen konnte, schwieg ich. Es wäre nur zu meinem eigenen Verderben, wenn ich auch noch zugab, kein richtiger Mensch zu sein. Und dennoch bin ich keine Hexe, protestierte ich in meinen Gedanken, doch brachte es Recht wenig, wenn nur ich dies wusste. „Wie ist dein Name?“, fragte ich in die Stille hinein, doch statt einer Antwort, spürte ich nur einen festen Schlag in die Magengrube. „Niemand hat dir erlaubt zu sprechen, Hexe!“, fauchte der Mann mir entgegen und ich hob gereizt den Kopf um mir sein Gesicht einzuprägen. Immerhin sah man sich immer zwei Mal im Leben und auch wenn er glaubte, dass mein Leben bald vorbei sein würde, plante ich bereits, wie man auch sein Leben beenden konnte. Wir näherten uns langsam einer eisernern Tür, die bereits versprach niemanden durchzulassen, der nicht erwünscht war. Ein Blick nach hinten offenbarte mir erneut den langen Weg, den wir zurückgelegt hatten. Der Flur mit den einzelnen Zellen war erstaunlich lang, doch vor allem war er stets leise. Keiner gab einen Laut von sich. Entweder lag dies daran, dass es keinen mehr gab, der einen Ton hätte machen können, oder aber sie waren alle zu eingeschüchtert, um sich bemerkbar zu machen. Eigentlich konnte es mir aber auch egal sein. Wenn sie alle glaubten, dass sie sterben werden, dann sterben sie auch. Ohne eines der knarrenden, vielleicht quietschenden Geräusche die ich erwartet hatte, öffnete sich die große Tür und brachte uns in ein nächstes Abteil des Gebäudes. Hier befanden sich keine Zellen mehr, tatsächlich schien es einfach nur ein leerer Flur zu sein. Mein Blick wanderte an die Decke, die in regelmäßigen Abständen mit hässlichen Lampen versehen war. Wenn man in die Ecken schaute, blickten einem stets die Kameras entgegen, die jeden Schritt aufnahmen, den man tat. Angewidert senkte ich wieder meinen Blick und starrte den Mensch neben mir an. Der Drang, nach draußen zu gelangen verstärkte sich umso mehr, als ich begriff, dass ich eigentlich nicht scharf darauf war, auf endlosen Videobändern vorhanden zu sein. Der Mann, der neben mir herging und dafür sorgte, dass ich keine Dummheiten anstellte, grinste mich an, anscheinend fest davon überzeugt, dass ich gerade meinem Leben hinterher trauerte, was er beenden wollte. Es dauerte nicht lange, da wand ich den Blick von seinem triumphierenden Gesicht wieder ab. Ekelhaft.
Mit einem leisen Seufzen bemühte ich mich, neben dem Menschen Schritt zu halten, der sich keinerlei Mühe machte, sich meinen etwas langsameren Schritten anzupassen. In einem kurzen Abstand von etwa zehn Metern tauchte erneut eine Tür auf, dieses Mal eine gläserne, die von selbst aufging, als wir näher kamen. Sie führte nach draußen, an die frische Luft. Für einen Moment blieb der Mann neben mir stehen, gab meinen Armen ein wenig Freiraum und entspannte sich. Ich nutzte den Moment, um einmal tief die Luft einzuatmen, die mir so lange gefehlt hatte. Ich hörte sogar Vögel zwitschern und das leise Gemurmel von Menschen. Doch so schön dieser Moment auch war, so schmerzvoll musste ich auch feststellen, dass er nicht lange halten sollte. Der Mensch packte mich wieder forsch an Arm und Schulter, schubste mich nach vorne und öffnete mir den Blick für etwas, was ich noch nicht bemerkt hatte. Wenn ich um die Ecke schaute, lächelte mir ein Galgen entgegen, dahinter eine kleine Ansammlung von Menschen.
„Klasse.“, verkündete ich leise und drehte mich um, um meine Chancen auszurechnen dem zu entkommen. Doch verschmälerte sich meine Hoffnung binnen weniger Sekunden drastisch. Am Ausgang standen zwei Männer im schwarzen Anzug, und allein in der Nähe von dem Galgen standen noch einmal zwei. Das einzigste was ihnen fehlte war wohl eine Sonnenbrille, die ihnen den richtigen Look verleihen würde. Mit einem leichten Seufzen sah ich der Tatsache ins Auge, dass es nun, auf den ersten Blick kein Entkommen für mich gab. Doch ich wäre nicht ich, wenn ich nicht eine Lücke finden würde. Spätestens, wenn ich das Seil um meinen Hals hatte, würde ich wissen, was zu tun war. Hoffentlich.
Die Schritte, die ich auf den Galgen zumachte ziehten sich in die Länge und schienen sich in der Endlosigkeit zu verlieren. Ich wollte nicht sterben, ich war nicht einmal eine verdammte Hexe! Ich war stärker, ich war mächtiger als alle, die auf diesem Platz versammelt standen und trotzdem fühlte ich mich hilflos. Was eventuell damit zusammenhängen konnte, dass die Handschellen, die mir hinter dem Rücken die Hände zusammenbanden, mir all meine Kraft nahmen. Genervt rollte ich mit den Augen und spürte bereits den Holzboden unter meinen Füßen, der jeden Moment bereit war, unter mir nachzugeben. Ich spürte, wie der Mann, der mich auf dem ganzen Weg hierher begleitet hatte, sich entfernte, um sich schließlich an den Rand zu stellen und alles aus einer sicheren Entfernung zu beobachten. Ich schenkte ihm einen abfälligen Blick, dann starrte ich in die Menge hinein. Ich konnte förmlich ihre Gedanken allein aus den Augen lesen. Sie alle fühlten sich triumphierend und freuten sich darüber, wieder eine Hexe zur Strecke zu bringen. Als von hinten kalte Hände meinen Nacken streiften zuckte ich zusammen und drehte meinen Kopf ein Stück weit, nur um zu sehen, dass hinter mir ein alter, faltiger Mann stand, der mit einem Seil, was für mich gedacht war herumwinkte, ehe er es um meinen Hals legte. „Stirb, Hexe!“, flüsterte er mir mit seiner rauen Stimme in das Ohr, und noch ehe er verschwand, drehte ich mich ruckartig um, holte mit dem Bein aus und traf ihn mitten ins Kreuz. „Ich bin keine Hexe, verdammt!“, brüllte ich über den Platz und sah zu wie der alte Mann aufstöhnte und zu Boden sank. Ich war vielleicht geschwächt, aber wehrlos war ich noch lange nicht. Ich hörte das überraschte Murmeln der Leute, die sich nun hinter mir befanden und fühlte mich schlagartig besser. Ich drehte mich herum, sah die Menge an und grinste sie fast schon hochnäsig an. „Verstanden? Ich. Bin. Keine. Hexe!“, rief ich in die Menge, doch wurden meine letzten Worte von einer anderen Stimme unterbrochen.
„Juana Noel Neville!“
Mein Name schallte über die ganze Ebene. Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich mich zu dem um, der meinen Namen genannt hatte, den ich so sehr verachtete. Nicht, dass er mir nicht gefiel – er war einfach nur mit schlechten Dingen von mir verbunden. Meine Augen fanden den Mann, der mich beim Namen genannt hatten und fixierten ihn. Er war schmal gebaut und sah zugegebener Maßen nicht einmal schlecht aus. Und dennoch verachtete ich ihn bereits jetzt. Woher kannten sie überhaupt meinen Namen? Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihnen diesen jemals genannt zu haben.
Der Mann bemerkte meinen Blick, lächelte und zeigte mit dem Finger auf mich, anscheinend zur Erklärung für alle Zuschauer. „Diese Frau wird schon seit längerem der Hexerei beschuldigt! Seht in ihr Gesicht! Schaut an, was sie tut! Ohne Gnade schlägt sie einen alten Mann nieder, der ihr nichts tat! Dies ist der Grund, weshalb sie nun hier gehängt wird. Wir dulden keine Hexen! Jeder, der uns Schaden will, wird vernichtet, zum Wohle der Menschheit!“, verkündete er lautstark und ich spürte, wie sich auf meinem Gesicht angewiderte Züge bildeten. Wie konnte er nur so etwas Falsches behaupten, und davon überzeugt sein? Mein Blick glitt in das Publikum, das alles mit großen, interessierten Augen beobachtete. Noch bevor der Mann ein weiteres Mal seinen Mund öffnen konnte, erhob ich meine Stimme. „Ist das euer Ernst? Glaubt ihr wirklich, ihr habt eine Chance gegen die Hexen, indem ihr sie erhängt oder verbrennt? Das ist einfach nur widerwärtig, sonst nichts! Haben sie auch jemals etwas getan? Sie hätten gute Gründe um das zu tun, doch ihr? Ihr tötet sogar eure eigene Rasse, aus blinder Furcht davor, dass man euch verdrängen und ausrotten könnte!“, rief ich in die Menge hinein und ich spürte, wie einige der Blicke auf mich gerichtet wurden. Einige waren neugierig, andere warfen mir abstoßende Blicke zu, doch keiner schien einsichtig zu sein. „Und verdammt, ich bin keine Hexe! Ich war nie eine Hexe, werde nie eine sein und trotzdem stehe ich nun hier! Und warum? Weil ihr ängstlichen, dummen Menschen nicht versteht, dass es nichts bringt!“, fuhr ich fort, doch dann schwieg ich, als von der Seite einer der Männer in Schwarz kam, um mich zum Schweigen zu bringen. Ich wandte ihm meinen Blick zu, dann spürte ich, wie all mein Mut verschwand. Ich hatte mein Wort erhoben und das ohne eine Möglichkeit zu haben, mich danach zu wehren. Ich war hilflos, solange meine Hände verbunden waren. „Es tut mir Leid. Ich werde schweigen.“, murmelte ich dem Mann entgegen, der ein unzufriedenes Geräusch von sich gab und mich an den Haaren packte, sie nach unten zog und mir in die Augen blickte. „Schweig! Du stirbst, egal was du sagst!“, warf er mir entgegen und ich biss mir auf die Lippe um mich nicht seinen Griff entwenden zu wollen. Ich konnte ja so oder so noch nichts gegen ihn tun.
„Nun gut“, ertönte wieder die ruhige Stimme des Mannes, der bereits vor mir seine Rede angeschlagen hatte, „Lasst euch nicht von dem beeinflussen, was eine Hexe sagt. Sie will euch in die Irre führen. Sie ist wehrlos, habt keine Angst! Sie wird euch nichts tun können. Sie wird sterben, ebenso wie alle anderen, die sich gegen die Menschheit richten.“, erklärte er knapp, doch ich und alle anderen hörten, dass er zweifelte. Ich grinste dem Mann zu, der noch immer meine Haare festhielt. „Ich denke, sie können loslassen. Ich wehrloses Hexilein kann doch eh nichts unternehmen.“, giftete ich ihm leise zu und er ließ los. Wahrscheinlich nicht, weil ich ihn darum bat, aber es war ein beruhigendes Gefühl, dass ich mich wieder aufrichten konnte und seine Hand sich nicht mehr in meinem Haar befand.
„Ich gehe davon aus, dass wir uns alle einig sind, dass nichts und niemand das Leben eines Menschen bedrohen sollte. Somit … hängt die Hexe!“, rief er über den Platz, gab ein Zeichen und ich spürte, wie der Boden unter mir bedrohlich zu knarren begann. Zugegeben, ich hatte mein Leben anders geplant. Und eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt, so zu sterben. Schon gar nicht vor einer Menge gaffender Menschen. Ich hörte unter mir einen Menschen etwas rufen, dann rüttelte etwas an der Klappe auf der ich stand. Es schien einen Moment so, als würde sie klemmen und ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, auch wenn ich diejenige war, die dort jeden Moment gehängt werden sollte.

Ich schreibe irgendwann weiter, denke ich... :'D


zuletzt bearbeitet 30.09.2010 13:47 | nach oben springen

#2

RE: Noch kein Name.

in Literatur 28.09.2010 15:46
von Ponylein | 24 Beiträge

Jaa, und zwar bald :D
Ich liiebe es <3 Besonders wenn dus mir wieder vorließt ;D


Hab noch keine Signatur, aber wenn mich die Lust überkommt wird hier eine landen (:
Bild © Edyta Trojańska - Koch <'3

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#3

RE: Noch kein Name.

in Literatur 29.09.2010 15:30
von Jussi | 103 Beiträge

Jaaaaaaaaaaa :D Weiter. Weiter. Weiter. :D



Pic (c) by me : ) | Siggi auch xD

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#4

RE: Noch kein Name.

in Literatur 30.09.2010 13:50
von Beloved | 72 Beiträge

Dankeschön ihr zwei. (;
Ich schau, vielleicht schreibe ich ja bald mal weiter. (;



Von Vampi. ♥

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